Dänemarks Topspieler Christian Eriksen hat weitere Proteste seines Teams während der Fußball-WM in Katar angekündigt. So werde der dänische Abwehrchef Simon Kjaer am Dienstag beim ersten WM-Spiel gegen Tunesien definitiv mit einer Kapitänsbinde auflaufen, die für Vielfalt und Toleranz werben soll. „Wir spielen mit der One-Love-Armbinde. Und dann müssen wir sehen, ob wir mehr tun als das“, sagte Eriksen am Samstag. „Wir tun, was wir können.“
In Katar ist unter anderem Homosexualität strafbar. Kaum ein anderer der 32 teilnehmenden Fußball-Verbände bezog im Vorfeld der WM so deutlich Stellung gegen die Menschenrechts-Situation im Gastgeberland wie die Dänen. So stellten sie bei der FIFA unter anderem den Antrag, während des Turniers in Shirts mit der Aufschrift „Menschenrechte für alle“ zu trainieren. Der Weltverband untersagte das jedoch als „politische Botschaft“.
Dafür werden die Spieler bei dieser WM in einfarbigen Trikots spielen, auf denen sich das Wappen des dänischen Verbands nicht farblich abhebt. „Während eines Turniers, das Tausende von Menschen das Leben gekostet hat, wollen wir nicht sichtbar sein“, hatte der Trikotausrüster Hummel zur Begründung erklärt.
Dänemarks Fußball-Direktor Peter Möller verwies am Samstag bei der Pressekonferenz darauf, dass auch die deutsche, die englische und die niederländische Mannschaft bei dieser WM mit einer Kapitänsbinde in Regenbogen-Farben auflaufen wollen und dass sein Verband eine Geldstrafe der FIFA dafür in Kauf nehmen würde. „Ich habe keine Ahnung, was die Strafe sein könnte“, sagte Möller. „England und die Niederlande spielen einen Tag vor uns. Also sind wir vielleicht klüger, wenn sie gespielt haben.“