Der Probenleiter des Bern Balletts, dem verbale und physische sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde, arbeitet nicht mehr bei Bühnen Bern. Das berichtete die «Hauptstadt» am Montag. Am Dienstagmorgen bestätigte das Stadttheater die Meldung. 

Laut der Online-Zeitung habe der Probenleiter bereits am 6. Oktober die fristlose Kündigung erhalten. Dies, nachdem die Wochenzeitung «Die Zeit» sowie diese Redaktion Ende September über die Vorwürfe berichtet hatten.

Die Leitung von Bühnen Bern weiss bereits seit April 2021 von den Vorwürfen sexueller Belästigung und hat sie auch schon damals abklären lassen. Die Untersuchung kam zum Schluss, dass der Mann tatsächlich Tänzerinnen in den Proben verbal sexuell belästigt habe. Der Vorwurf der physischen Belästigung habe sich hingegen aus rechtlicher Sicht nicht erhärten lassen.

Der beschuldigte Probenleiter nahm seine Arbeit nach der Sommerpause 2021 wieder auf, nachdem er von seinen Vorgesetzten verwarnt worden war.

Der Intendant von Bühnen Bern, Florian Scholz, zeigte sich Ende September «sehr bestürzt», dass erneut die Befürchtung sexueller Belästigung im Raum stünden und kündigte an, die Vorwürfe abzuklären.

Dieser Prozess ist laut Bühnen Bern noch im Gang. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse habe die Leitung aber bereits jetzt eine personalrechtliche Massnahme getroffen. Weitere Angaben macht Bühnen Bern derzeit nicht. Nach Abschluss aller Abklärungen wolle man sich ausführlich öffentlich zum Fall äussern, heisst es einzig.

«Wir befinden uns in einem intensiven Prozess der Klärung, bei welchem wir auch externe Unterstützung miteinbeziehen. Wir begreifen uns als lernende Institution und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Im Zentrum steht ein sicheres und gewaltfreies Arbeitsklima für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter», schreibt die Institution in ihrer Mitteilung weiter.

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